Carl Ceiss

CAMPANELLA

oder die Paralysierung der Utopie

Tragödie

Besetzung : 11 H, 1D, Kleindarsteller, Wechseldekoration
Entstanden : 1983/88
Rechte : Alle Rechte beim SEISMOCORDER VERLAG, Berlin. Frei zur Uraufführung.
Öffentlich verfügbar im "Archiv unterdrückte Literatur" bei http://www.stiftung-aufarbeitung.de


Im Mittelpunkt der Tragödie steht die Biographie des Utopisten Thomas Campanella von 1593 bis 1603, angereichert mit Figuren aus der Commedia dell´ Arte. Die Inquisition wütet, sucht wie eine Krake ständig neue Opfer, um die eigene Existenz zu rechtfertigen. Während eine kleine Oberschicht prasst, hungern die Bauern unter doppelten Steuern. Mitten im Dogma der katholischen Kirche keimt der Zweifel, Campanella studiert heimlich in der Indexabteilung die Kritiker des Systems. Ein erstes Verfahren im römischen Inquisitionspalast kann Campanella noch gewinnen, weil die Vorwürfe haltlos sind und er über die nötige Bildung verfügt, seinen Gegnern Paroli zu bieten. In einem Kloster in Kalabrien sammelt Campanella zwei Jahre später die unzufriedenen Bauern, Landstreicher und Grundbesitzer Kalabriens um sich und plant gemeinsam mit türkischen Seeräubern einen Aufstand gegen die spanische Fremdherrschaft. Doch der Plan wird verraten und die Rebellion erstickt in einem Blutbad der Besatzer. Campanella gelingt zunächst die Flucht, doch wird er kurz vor Sizilien festgenommen. Er entgeht dem Tod nur dadurch, da das weltliche als auch das kirchliche Gericht sich nicht einigen können, wer ihn verurteilen darf. So wird er dreißig Jahre im finsteren Kerker des Kastell Nuevo in Neapel gefangen sein und schreibt dort seine frühe kommunistische Utopie vom "Sonnenstaat". Diesem Werk Campanellas haftet der  Geruch der mittelalterlicher Gefängnismauern an.


SEISMOCORDER VERLAG, Berlin

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